Ich sitze zusammen mit meinem Mann am Natur-Kneippbecken in Rothenstein in der Nähe von Bad Grönenbach.
15 Kilometer sind wir bisher gelaufen, durch wunderschönen grünen Wald, grün durch die vielen Fichten und Nadelbäume. Die Laubbäume sind noch kahl, erste kleine Blättchen lassen sich erahnen. Doch auf dem Waldboden erwacht die Natur. Gelbe, weiße und fliederfarbene Blüten, zarte, filigrane Blüten und solche, die sich zu Zaubersternen entfalten wie das Buschwindröschen.
Überhaupt war und ist diese Wanderung zauberhaft.
Wir streiften das Feenland nahe der Iller, eine kleine und liebevoll gestaltete Landschaft der Fee Tiana. Tiana ist die Fee der Fröhlichkeit. Ich bewunderte die kleinen Baumhäuschen und ließ mich von Tianas Fröhlichkeit anstecken. Damit mir diese positive Kraft nicht mehr so schnell verloren geht, entnahm ich aus einer extra bereitgestellten Schüssel einen kleinen Feenstein, ein zart hellblau schimmernder und verwaschener Glasstein. Reibe ich an diesem Stein, schickt Tiana mir ihre Fröhlichkeit und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Die Sonne tut ihr Übriges.
Wir wanderten entlang der Illerschleife durch einen Naturwald, der so wachsen darf, wie er will - urwaldmäßige Natur.
Für eine gute Durchblutung und Abkühlung sorgte das Waten durch das morastige Natur-Kneippbad, an dem wir nun sitzen und schreiben.
Die Begegnung, das Zusammensein mit meinem Mann hier in Bad Grönenbach nach fast zwölfwöchiger Trennung (er in einer Klinik in Bad Grönenbach und ich zu Hause in Hattingen) ist vertrauensvoll und ich genieße diese erneute Zweisamkeit in der schönen Natur. Wieder haben wir uns beide weiterentwickelt und verändert.
Und es kommt mir vor wie ein Neubeginn. Ich war gespannt, aufgeregt und konnte nur schwer einschätzen, wie sich unser Wiedersehen anfühlen würde.
Ich freue mich, dass sich unsere Wiederbegegnung so gut anfühlt und ich die Nähe zulassen kann. Ich komme mir vor wie ein geöffnetes Gefäß und wünsche mir, dass dieser Zustand über einen langen Zeitraum andauern wird.
Hier passt der Spruch meines Blogs doch wieder richtig gut:
"Fang nie an, aufzuhören - hör nie auf anzufangen!" (Cicero)
Jetzt gehe ich meiner Leidenschaft nach, dem heilsamen Schreiben in der Natur. Der Bach, an dem das Natur-Kneippbecken liegt, gluckst fröhlich und beruhigend vor sich hin. Ich fühle mich glücklich und entspannt (da bin ich fast selbst erstaunt, dass ich diese Worte gerade schreibe) - neben meinem Mann sitzend, der für sich Tagebuch schreibt.
Ich genieße die Zeit im Allgäu.
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