Ich habe das Gefühl, dass ich die Jahre von Jahr zu Jahr intensiver erlebe.
Geht euch das auch so?
Es ist viel geschehen in diesem Jahr, was meine persönliche Entwicklung betrifft, aber auch in äußeren Angelegenheiten. Ich habe viel
angestoßen, war ziemlich aktiv für meine Verhältnisse. Nur das Schreiben kam etwas kürzer. Naja, so ganz stimmt das dann auch nicht. Nur ein Buch wird es nicht.
Blicke ich auf das Jahr insgesamt war in diesem Jahr die zweite Hälfte die entscheidende für meine persönliche Weiterentwicklung.
Da ist wirklich viel passiert.
Doch ich lasse erst einmal die erste Hälfte Revue passieren.
Die erste Hälfte des Jahres:
Mein Mann begab sich Anfang Januar für dreieinhalb Monate in eine Klinik im Allgäu zur Heilung seiner Depression. Ich war also in dieser Zeit auf mich alleingestellt.
Daran gewöhnte ich mich schnell, kam gut mit mir klar und fiel doch genauso schnell in depressive Löcher. Ein buntes, breites Spektrum machte sich in mir breit, ein Spektrum meiner selbst, welches bearbeitet werden wollte.
Mittlerweile begleiten mich viele gute Coaches und traumasensible Begleiter wie zum Beispiel Verena König, Dami Charf, Stefan Peck oder Veit Lindau, deren Kurse oder Kongresse ich mir anschaue. Eva-Maria Zurhorst begleitete mich u. a. im Januar.
Und klar, "es geht immer um die Beziehung zu mir selbst, aus der heraus alle meine weiteren Beziehungen resultieren." Ich „muss“ mich
verändern, wenn ich Veränderung in meinem Leben möchte. Das sind ja meine Gefühle, also muss ich mein Nervensystem regulieren, herunterfahren, Gefühle da sein lassen, annehmen, letztlich die
Verantwortung für sie (also für mich) übernehmen, um mich dann wieder in einen höheren Vibe meiner Energie bringen zu können.
Und genau das könnte schon die Essenz des gesamten Jahres 2022 sein! Doch ich schreibe erstmal weiter.
Ende Januar ging es mir ziemlich schlecht. Ich war geneigt wieder Anti-Depressiva zu mir zu nehmen, was ich nicht verteufelt hätte, jedoch gerne vermeide.
Während meiner ständigen Suche stieß ich in diesem Zustand auf Michael Begelspacher.
Für ihn ist das Innere Kind gleichzusetzen mit der Verletzung in der Vergangenheit, mit meinem Schmerzgedächtnis, meinem Schmerzkörper. Der Schmerz ist für ihn der Schlüssel zur Heilung: Ich fühle den Schmerz immer wieder, gehe in den Schmerz, bis er mich loslässt.
Und ganz wichtig für mich (s. zweite Hälfte des Jahres, als ich fälschlicherweise meinte, mein Schmerz käme durch meinen Partner): Mein Partner ist niemals für meine Gefühle verantwortlich. Ganz im Gegenteil sogar: Ich missbrauche meinen Partner, wenn er mir die Liebe geben soll, die ich mir selbst nicht geben kann.
Um noch deutlicher zu werden: Selbst wenn mich jemand als Arschloch beschimpft, fühle ich mich nur angegriffen, wenn ich mich selbst als
Arschloch fühle oder sehe. (Nur zur Klärung: So etwas käme meinem Mann nicht über die Lippen.😉)
Ich schaute viele YouTube-Videos.
Dann stieß ich auf Markus Götz, einen Hypnotiseur. Er sagt, dass ich durch hypnotische Trance meine negativen Gefühle, Traumata… loslassen kann.
Ich praktizierte und baggerte mich so weit selbstständig aus meinem Loch wieder heraus.
Ende Februar kam der Ukraine-Krieg dazwischen und legte von außen einen schwarzen Schleier um mich. Durch das Schreiben konnte ich mich einigermaßen abgrenzen.
Zudem stürzte meine Mutter.
Heute, im Dezember, kann ich sagen, dass ich es gut hinbekomme, sie zu pflegen (keine körperliche Pflege, sondern Versorgung mit allen anderen Dingen bei Pflegestufe 2).
Ich bleibe weitgehend bei mir, selbst wenn ihre narzisstischen Züge Oberhand gewinnen oder sie in die jammernde, depressive Opferhaltung verfällt.
Ende März holte ich schließlich meinen Mann im Allgäu ab und wir bauten wieder Nähe zueinander auf, indem wir gemeinsam einige Tage Urlaub dort genossen, tiefe Gespräche führten und Zärtlichkeiten austauschten.
Die Monate gingen rasant weiter und weiterhin neigte ich dazu in depressive Löcher zu fallen.
Im Mai besuchte ich ein Foto-Shooting bei Beate Knappe zum Thema „Ich liebe meinen Körper“. Das war unglaublich aufregend für mich, denn ich stellt mich meiner „Trichterbrust“, einer Deformation meines Brustkorbs. Es fiel mir während des Shootings sehr schwer aus meiner Anspannung herauszukommen. Trotzdem war das ein mutiger, weiterer Schritt hin zu meiner Selbstliebe.
Eine Änderung in meinem Bewusstsein wurde für mich Ende Mai angestoßen.
Mein Mann feierte seinen Geburtstag mit der Familie nachträglich, trank über seinen Durst, womit ich nicht klar kam. Ich wurde stark
getriggert, bzw. ließ mich triggern. Nun, ich bin nicht diejenige, die keinen Alkohol trinkt und er schmeckt mir auch gut. Nur, wenn es über ein bestimmtes Maß hinausgeht, werden bei mir alte
traumatische Erinnerungen wachgerufen, die mich Meilensteine zurückwerfen. Grund genug, um dort näher hinzuschauen. Die ausgiebige kognitive Analyse der Gesamtsituation brachte mich nur wenig
weiter. Wir diskutierten und diskutierten. Die Angst in mir war/ist groß, dass sich so eine Situation wiederholt. Sie sitzt in meinem Körpersystem. Das Ausmaß dieser Angst ist so groß, dass ich
über Trennung nachdachte. Klar ist aber auch, dass ich nichts unversucht lassen würde und Trennung per se ein schwieriges Thema für mich ist. (Das wird mir gerade während des Schreibprozesses
noch mal deutlicher.)
Im Juni wagte ich das Experiment, selbst keinen Alkohol zu trinken. Das wollte ich eigentlich bis Weihnachten durchziehen, beendete mein Experiment jedoch nach vier Monaten.
Ich wollte wissen, was das mit mir macht und wollte mir Gutes tun. Und ja, das ist mir gelungen. Die Zeit ohne Alkohol brachte mich näher zu mir. Gleichzeitig sorgte ich auch besser für mich, verbrachte zwei Wochen alleine in Zoutelande, belegte den Kurs für Selbstliebe ‚MySelf‘ von Veit Lindau, machte Sommer-Yoga, fastete eine Woche, ging zum Waldbaden und knüpfte neue Kontakte.
Die zweite Hälfte des Jahres:
Im Juli stieß ich auf Alexandra Weber. Ich belegte ihr kostenfreies dreiteiliges Webinar ‚Zurück ins Beziehungsglück‘. Sie überzeugte mich, gleichzeitig fühlte ich mich hin- und hergerissen.
Ich hatte doch schon so viel ausprobiert. Oder könnte das tatsächlich was für mich sein, um mein inneres Ruder in eine andere Richtung rumzureißen?
Kernsätze wie ‚Ich bin verantwortlich für meine Gefühle und nicht mein Partner‘, ‚Ich mache mich abhängig von ihm, wenn ich ihn verantwortlich mache‘, ‚Mein Mann spiegelt meine Innenwelt‘ schwirrten in meinem Kopf herum. Und ja, unbedingt wollte ich mein undienliches Drehbuch, in dem meine unbewussten negativen Programme stehen, umschreiben und meine Gedanken neu bewerten.
Wenn ich mich schlecht fühle, kann ich mir sicher sein, dass ich negative Gedanken in mir habe, die aktiv sind.
Ich war angefixt, buchte ein Kennenlerngespräch, zweifelte immer noch, buchte ein zweites und kaufte schließlich ein für mich sündhaft teures 8-Wochen-Coaching.
In diesen acht Wochen im August und September krempelte ich meine komplette Vergangenheit um, ging wieder und erneut, nur anders und sehr
intensiv, durch meinen Schmerz mit den von Alexandra Weber entwickelten Prozessen. Ich investierte viel Zeit in diese Praxis, ca. drei bis vier Stunden täglich. Die Prozesse zeigten ihre Wirkung.
Mein Mann bemerkte erste Veränderungen an mir - positive. Ich fühlte mich besser und mischte mich sehr viel weniger in sein Leben ein.
Während der letzten Woche des Programms, in der ich anfing zu überlegen, wie ich damit weiterarbeiten möchte, wehte ein heftiger Wind Probleme herein.
Zwei Trennungen in der Familie, doch nicht meine! Ich überlegte – auch noch während ich hier schreibe -, was das mit mir zu tun hat. Klar, mein
Thema. Doch warum gerade jetzt? Trennungen machen etwas mit mir, triggern mich. Es wird sich definitiv lohnen für mich, da noch einmal genauer hinzuschauen. Quasi im Selbstcoaching!
Ende September fuhr ich spontan mit meiner Tochter nach Fuerteventura. Dort trank ich wieder etwas Alkohol, konnte die Zeit durchaus genießen und genoss die Zweisamkeit mit ihr. Doch es rumorte in mir und ich kam erst durch eine Bänderdehnung zur Ruhe. Das reichte meinem Körpersystem wohl nicht und ich erkrankte zu Hause angekommen an Covid19. Mein Mann und ich mussten unseren gemeinsam geplanten Urlaub canceln.
Es galt darüber nachzudenken, wie es in meinem Leben weitergehen sollte. Zum Schreiben hatte ich weniger Lust. Meine persönliche Entwicklung stand weiterhin im Vordergrund.
Ginge ich meinen Weg mit Alexandra Weber weiter, würde das sicherlich ein guter, doch sehr teurer Weg werden.
In mir festigte sich ein schon öfter gehegter Gedanke. Gerne würde ich auch selbst coachen. Ich fühlte mich mutiger nach diesen acht Wochen, wieder neugieriger und offener. (Wie die meisten von euch wissen, traute ich mich sogar meine erste öffentliche Lesung zu halten.)
Ich ging also auf die Suche, welche Ausbildung die für mich geeignete sein könnte – umfangreich, praxisorientiert, mit einem für mich stimmigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Nach langer Recherche entschied ich mich im November schließlich für die ‚LifeTrust-Coach-Ausbildung‘ von Veit Lindau.
Ich denke, dass ich dort ein gutes Coaching-Fundament in mir legen sowie eine integrale Sichtweise erlernen werde und freue mich darauf, etwas ganz Neues zu machen.
Jetzt im Dezember bemerke ich neben besinnlichen Momenten die Schwere und Fülle dieses Monats und das trotz einer schon massiven Entrümpelung: Mein Mann und ich verzichten auf Geschenke. Wir schreiben keine Karten und vieles mehr. Der Fokus im Dezember lag bisher mehr auf zwischenmenschlichen Aspekten. Doch traf ich lange nicht alle Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind.
Für mein eigenes Wohl meditiere ich gerade jeden Morgen mit Christina Waschkies. Ihre spirituelle, fröhliche und dem Leben zugewandte Art hilft mir in diesen Zeiten. So erhöhe ich mein Energielevel, was ziemlich gut tut und mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Weiter freue ich mich auf die Raunächte, die nun bald anstehen – spirituelle Momente, die ich nicht mehr missen möchte.
Nun die Überlegung, wie ich meinen persönlichen Jahresrückblick abrunde:
Viele Menschen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung machen das mit ihren drei Learnings, ihren drei Erkenntnissen des Jahres.
Ich versuche das mal.😉Die Essenz des Jahres 2022 habt ihr ja schon ganz oben lesen können.
Meine drei wichtigsten Erkenntnisse:
1. Ich darf mit Milde auf mich schauen. Meine Heilung darf leicht sein und passiert jeden Tag einen kleinen Schritt.
2. Wenn ich nichts tue, meine erlernten Programme ruhen lasse, ist das wie eine Verabredung mit meinen unbearbeiteten Baustellen. Sie werden sichtbar. Also mache ich weiter.
3. Wahrhaftigkeit ist ein wichtiger Wert für mich geworden, denn ich möchte ehrlich mir gegenüber sein und nichts zurückhalten. Gerade solche Gespräche bringen meinen Mann und mich weiter und wirklich heraus aus unserer Komfortzone. Und da geht noch was.
Und nun noch ein kleiner Ausblick (dann bin ich endlich fertig😉):
Ich beabsichtige im nächsten Jahr, weiß es aber nicht hundertprozentig, jeden Monat meine wichtigsten Erkenntnisse aus der Ausbildung hier mit dir zu teilen. Quasi meine monatlichen Learnings. Doch ich will auch erst schauen, wie es wird, was die Ausbildung mit mir macht.
Zudem ist mein Mann ab dem nächsten Jahr freigestellt aus seinen beruflichen Verpflichtungen. Auch hier werde ich schauen – offen und neugierig – wie das auf mich wirkt.😉
Für mein Jahr 2023 habe ich bei einem Treffen mit der lieben Anke Baumgart eine ganz wundervolle Orakel-Karte gezogen. Treffender ging es nicht:
Das Schwert des Magiers
- auf den eigenen Zauber vertrauen
- nichts kann mich aufhalten
- mit Hilfe des magischen Schwerts kann ich aktiv meine mich einengenden Überzeugungen ablegen und die Schönheit, die ich suche, entdecken
Danke für alles, was mir in diesem Jahr widerfahren ist.
Danke für alle Menschen, denen ich in diesem Jahr begegnen durfte.
Alles - und damit meine ich wirklich ‚alles‘ - hat mir weitergeholfen auf meinem Weg.
Danke, dass auch du mich begleitest.🥰
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Monika-Maria Windtner (Donnerstag, 22 Dezember 2022 08:10)
Du Liebe, ich wünsche euch Heilvolles und erfüllendes. Heil und Heilung Segen in eurem Haus. Herzenswarme umarmungsgrüsse M.M.