Ich laufe an der Ruhr entlang. Die Luft ist kalt und klar.
Wie mein Bewusstseinsstrom in mir fließt die Ruhr neben mir. Lebendig!
Der Eisvogel zischt an mir vorbei. Mein Wegweiser für mehr Klarheit in mir, mein Glücksmagnet.
Meine unruhigen Gedanken bewegen sich im Gehen. Sie erheben sich aus dem Bewusstseinsstrom.
Immer wieder bleibe ich stehen, um sie zu notieren. Ich entdecke ein Futterhäuschen.
Wie die Blaumeisen am Futterhäuschen tänzeln und schwirren die Gedanken um mich herum, auf der Suche nach Futter im Inneren. Die Meisen sind hungrig, picken sich einige Kerne heraus, fliegen weiter und verarbeiten sie für sich in der Stille.
Ich sehe eine Analogie. Ich kann mein Bewusstsein erweitern, indem ich meine Gedanken (gerade die, die mich einschränken) herauspicke, genau analysiere, mir Fragen stelle, gründlich nachdenke und in der Tiefe und Stille nachspüre.
Okay, Meisen sind in der Verarbeitung ihres Futters in jedem Fall schneller als ich. 😉
Doch sie sind zufrieden und gesättigt danach.
Und genau das kann mir auch gelingen, wenn ich beginne, langsamer zu denken und so mein Bewusstsein dehne und erweitere. Das Chaos meiner Gedanken beruhigt sich in der Stille.
Und irgendwann handle ich selbst aus dieser Stille heraus.
Kirchenglocken läuten. Sie erhellen mein Sein mit ihrem sanften Klang.
Zum Abschluss meines Spaziergangs überquert ein großes Exemplar des Eisvogels die Ruhr.
Freude breitet sich in mir aus.
Und wieder bin ich so dankbar, dass ich das Schreiben in der Natur für mich entdeckt habe.
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