Der Klang der Vlissinger Windorgel umspielt meine Ohren.
Eine Orgel, die seit 1983 Wind und Wetter trotzt.
Schon die 3. Windorgel, die an dieser Stelle steht, auf einem Bunker am Nolledijk.
Einmal wurde sie durch einen Sturm und einmal durch Vandalismus zerstört.
Diese Windorgel, bestehend aus robusten Bambusstangen, scheint beständiger zu sein.
Sie ist einmalig in den Niederlanden. In ganz Europa gibt es nur drei ihrer Art.
Hier sitze ich nun und lausche ihrem Klang.
Abhängig von der Windstärke ertönen lang- oder kurzandauernde Töne – meditativ und ruhig.
Genau so, wie das Meer sich heute zeigt.
Kormorane sitzen in unmittelbarer Nähe und lassen bedächtig ihre Flügel im Wind trocknen.
In der Ferne glitzert das Meer.
Ich genieße die wenigen Sonnenstrahlen an diesem Februartag auf meiner Haut.
Die Motoren zweier zügig fahrender Motorboote vermischen sich mit dem sanften Klang der Orgel.
Ein Windstoß lässt die Bambusröhren lauter erklingen.
Ich sitze, genieße und schreibe.
Meeresrauschen – Windorgel – Klänge wie die Stimmen eines georgischen Frauenchores.
Um genau zu sein, wie die Stimmen des georgischen Frauenchores, mit denen Katie Melua zusammen singt.
Ihr klagendes Summen ertönt und löst sich wieder auf, vom Wind fortgetragen.
Ich fühle mich nah bei mir und genieße diesen besonderen Moment. Verbunden mit dem Klang, dem Wind und dem Meer, verbunden mit der Natur und
begleitet von diesem mehrstimmigen Gesang.
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